Die Rabiatperle – Weststeirischer Schilcher

Angeblich machte Papst Pius VI. 1782 auf seiner Reise nach Wien im Franziskanerkloster Maria Lankowitz Bekanntschaft mit dem Schilcher. Da ihm und seinem Gaumen Südweine wohl eher vertraut waren, soll er in seinem Tagebuch geschrieben haben:

Sie haben uns einen rosaroten Essig vorgesetzt, den sie Schilcher nannten.

Der Weststeirische Schilcher hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter und wie kaum eine Weinsorte vermag er, sich seine Freunde auszusuchen. Probiert man ihn erstmalig, kommt man nicht umhin, zu polarisieren. Entweder man liebt ihn oder man empfindet ihn als nicht trinkbar. Sein hoher Säuregehalt zaubert Unvorbereiteten bizarre Audrücke ins Gesicht und es braucht schon mehr als einen Probeschluck, um in die eigentümliche Geschmackswelt des Schilchers einzutauchen. Aber nach mehreren Gläsern soll sich der eine oder andere schon hoffnungslos in diesen Tropfen verliebt haben. Freunde von bodenständigen, naturnahen Weinen mit Ecken und Kanten schätzen die burschikose Art des Schilchers. Deshalb ist der Rosé mit der besonderen Note schon fast ein „must have“ in vielen Weinregalen.

Die Blaue Wildbacher Traube, eine autochthone Rebsorte, gedeiht nachweislich seit der Keltenzeit auf weststeirischem, ausdrucksstartem Boden aus Gneis und Schiefer. Der echte Roséwein (kein Saftauszug aus Rotweinen) ist seit 1842 als Schilcher klassifiziert und nur Weine aus dieser Region, gepresst aus der Blauen Wildbacher, dürfen sich Schilcher nennen.

Einen ausführlichen Bericht darüber finden Sie in unserem Online-Magazin.

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